Die Geschichte. Das Lokal befindet sich an der Stelle der früheren Stadmauer, am Rande des Regenwasserabflusses "La Rambla"; dieses Wort stammt aus dem Arabischen "Rámla".
Im XIV Jahrhundert wird in Barcelona eine dritte Stadtmauer gebaut, die verhindern soll, daß das abfließende Regenwasser ins Stadtinnere gelangt. "La Rambla", jetzt trockengelegt, verwandelt sich 1445 in eine Promenade und Ende des XVIII. Jahrhunderts beginnt dann der gastwirtschaftliche Betrieb des "Cafè de l´Òpera" als "Tasca-Hostal", was ungefähr so viel bedeutet wie Kneipe oder Gasthof.
Vor seinem Eingang fuhren die Kutschen in die Dörfer der Umgebung und in andere spanische Städe, wie Zaragoza oder Madrid ab. Mit dem Bau der Eisenbahn, der Verbreitung der Straßenbahn und dem 1837 eröfften Theaters, das wir heute unter dem Namen "El Gran Teatro del Liceo" kennen verändert sich die Geschäftigkeit des "Cafè de l´Òpera" bis es sich Mitte des XIX. Jahrhunderts in eine bekannte Chocolaterie gewandelt hatte. Ganz im Stil der Wiener Cafes waren die Wände mit feinem Tafelholz ausgestattet und mit Glasschmuck und klassischen Gemälden verziert. Heute sind davon nur noch die Spiegel und Spuren der früheren Dekoration unter den aktuellen Ornamentierungen erhalten.
Jahre später gibt es einen erneuten Orienterungswechlsel in der Aktivität des "Cafè de l´Òpera". Es wandelt sich jetzt in ein Cafè-Restaurant, bekannt unter dem Beinnamen "La Mallorquina". Es zählt zu den nobelsten Lokalen ganz Barcelonas und ist Treffpunkt der Aristokratie und der hohen Barceloneser Bourgeoisie
Ende des Jahres 1928 erwerben die Vorfahren der jetzigen Besitzer das Lokal und richten es ganz im Zuge der Epoche im Jugenstil ein, allerdings mit weissen neoklassizistischen Nuancen. Seit seiner Einweihung im Jahre 1929, damals schon unter dem Namen "Cafè de l´Òpera", hat es seinen gastwirtschaftlichen Betrieb nicht mehr eingestellt, selbst nicht unter den Auswirkungen des spanischen Bürgerkrieges.
Nach der Restaurierung durch den Architekten A.Moragas zählt es heute zum historischen Patrimonium der Stadt Barcelona.
Es ist jedoch nicht das emblematische Alter des "Cafè de l ´Òpera", welches seinen Ruf ausmacht, sondern vielmehr seine Gäste, die -wie auch Sie- über Generationen hinweg eine nicht unbedeutende Seite des sozialen und politischen Leben Barcelonas mitgeschrieben haben. Von König Alfons XIII bis zu den Anarchisten, von Politikern bis zu den Gewerkschaftern, von den Intellektuellen bis zur “Boheme”, mit ihren Malern und Schriftstellern sowie all den schillernden Persönlichkeiten der Farandula, ihrer Musikern und Sänger; in einem Wort das kulturelle Panoptikum dieser Stadt mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. All sie haben sich verewigt in 3 Unterschriftenbücher und in unzähligen Anekdoten. Zeitzeugen des kulturellen Lebens des "Cafè de l´Òpera".